sich-ueberwinden-coaching

Möhre ohne Anspruch – Nein sagen lernen

Da haben wir uns fest vorgenommen: Diesmal sage ich garantiert NEIN. Und dann kommt sie auf uns zu: Die verführerische Möhre, die uns jemand hinhält, damit winkt und versucht, uns für seine Interessen zu gewinnen. Wir alle kennen sie, die emotionalen Manipulatoren. Und wie oft gelingt es ihnen, uns geschickt um den Finger zu wickeln … bis wir dann nicht mehr anders können, als doch wieder JA zu sagen.

Klare Abgrenzung hilft dabei

  • die eigenen Bedürfnisse zu wahren
  • weniger Stress zu haben
  • sich Respekt zu verschaffen
  • das eigene Selbstbewusstsein zu stärken
  • Klarheit und Souveränität anderen gegenüber auszustrahlen

Es ist ein schmaler Grat … Wie sollen wir mit dem klassischen Dilemma umgehen: Folgst du anderen, machst du, was sie sagen, und leidest still vor dich hin? Oder sagst du nein und stehst als unkollegial und egoistisch da?

Lerne beziehungsschonend „Nein“ zu sagen!

Ein guter erster Schritt ist es, die manipulativen Möhren, die uns im Alltag begegnen, zu identifizieren. Sind wir an dieser Stelle aufmerksam, können wir leichter und konstruktiver mit solchen Situationen umgehen. Getreu dem Motto: Aha, da ist sie wieder! Diesmal beiße ich nicht in diese Möhre!

Hier sind ein paar ganz klassische und gerne verwendete Möhren, die mir in meinem Leben schon öfter begegnet sind. Und wie oft habe ich mich schon darüber geärgert, dass ich wieder „reingebissen“ habe…

Die „Möhrenfalle“

Ich beschreibe sie gerne anhand typischer Aussagen und Argumente, mit denen solche Möhren daher kommen:

Die Möhre der moralischen Verpflichtung: Sie kommt sehr subtil um die Ecke, häufig aus der Familie oder von Menschen, die wir als Autorität empfinden. Wir bekommen das Gefühl, uns dieser Verpflichtung nicht entziehen zu können. Hier kommt schnell das schlechte Gewissen ins Spiel oder das Gefühl, jemanden im Stich zu lassen. „Das ist schließlich deine Pflicht, dafür bist du verantwortlich, das haben wir schon seit Generationen gemacht.“

Die Kraken-Möhre: Sie sucht immer wieder einen anderen Weg, um einen Saugnapf an dir zu platzieren. Beim ersten gescheiterten Versuch gibt sie eine Weile Ruhe und kommt dann wieder mit dem gleichen Thema, aber mit einem neuen Krakenarm an einer anderen Stelle. Manchmal müssen wir wirklich strampeln, um die Arme endgültig abzuschütteln.

Die Möhre der Zugehörigkeit: „Da musst du dabei sein, was sollen die anderen denken? Bist du vielleicht feige? Wenn du nicht mitmachst, bist du raus?“ Diese Möhre taucht zum Beispiel häufig in Cliquen auf. Auch für Jugendliche ist es oft schwierig, sich abzugrenzen.

Die Nur-Du-Möhre: „Das kann keiner so gut wie du. Ohne dich geht das gar nicht. Ich würde die Arbeit gerne dir geben, weil ich mich auf dich so gut verlassen kann. Wenn du das nicht machst, wird das nichts …“ Indem Lob verwendet wird, um unsere Zustimmung zu gewinnen, entsteht eine Abhängigkeit von der Anerkennung und Bestätigung anderer.

Die Image-Möhre: Was sollen denn die anderen sagen? Was sollen die Nachbarn denken? Damit machst du ein tolles Bild, damit stehst du besser da als die anderen. Hier wird viel Wert auf die Meinung anderer gelegt, und das kann schnell zum Druckmittel werden.

Die Möhre der Fürsorge: Du musst dich darum kümmern, du kannst mich doch nicht alleine lassen. Mir geht es so schlecht, wir sind schließlich eine Familie/Freunde. Hier bringt uns jemand dazu, dass wir uns Sorgen machen, manchmal auch welche, die wir vorher gar nicht hatten.

Die Möhre der Dankbarkeit: Wir haben auch so viel für dich getan. Ich war immer für dich da. Du schuldest mir einen Gefallen. Es beinhaltet den Druck, sich aufgrund vergangener Gefälligkeiten oder Unterstützung immer wieder erkenntlich zu zeigen und Gefälligkeiten zu erfüllen. Oft wird betont, dass man ohne die Hilfe der anderen nicht dort wäre, wo man heute ist.

Findest du dich darin wieder? Welche dieser Möhren hast du auch schon gekostet? Falls dir noch andere Möhren einfallen, schreibe mir gerne dazu.

Mein Dranbleiben-Umsetzungs-Impuls:

Es ist möglich, ein Gleichgewicht zu finden, um sowohl die eigenen Bedürfnisse zu wahren als auch in sozialen Beziehungen respektvoll zu agieren. Hier sind fünf Tipps, die dir helfen können, beziehungsschonend „Nein“ zu sagen!

1. Bewusstwerdung: Erkenne die manipulativen Taktiken, wenn sie auftreten. Indem du dir ihrer bewusst wirst, kannst du aus dem Autopiloten aussteigen und klarer denken.

2. Entscheidung treffen: Überlege, ob du bereit bist, auf die Manipulation einzugehen. Treffe bewusste Entscheidungen und sei offen für Kompromisse, wenn es angemessen ist. Vermeide es, Ja zu sagen, wenn du Nein meinst, um Konflikte oder Ärger später zu vermeiden.

3. Richtig Ja sagen: Lerne, richtig Ja zu sagen, indem du dich klar ausdrückst und deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse kommunizierst. Indem du authentisch bist, verhinderst du Missverständnisse und unnötige Kompromisse.

4. Strategien entwickeln: Entwickle Strategien, um beziehungsschonend „Nein“ zu sagen. Das könnte beinhalten, klare Begründungen zu geben, alternative Lösungen anzubieten oder nach Kompromissen zu suchen. Finde einen Weg, deine Interessen zu wahren, ohne die Beziehung zu belasten.

5. Authentizität: Sei authentisch und wähle bewusst, welche Angebote oder Bitten du annimmst. Traue dich, deine eigenen Werte und Bedürfnisse zu vertreten, auch wenn andere unzufrieden sein könnten. Menschen, die dich wirklich mögen, werden in der Regel Verständnis für deine Entscheidungen haben.

Fazit: Traue dich authentisch zu sein und wähle gut.

Ich esse heue am liebsten: Möhren ohne Anspruch!

Viele Grüße,

Deine Beate

Dieser Beitrag könnte Dich auch interessieren:

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner